Die Lehrlingsausbildung ist für Betriebe in jüngster Zeit komplizierter und kostspieliger geworden. Eine mögliche Lösung ist der seit Langem bekannte, aber noch zu wenig genutzte Lehrbetriebsverbund (LBV). Romain Rosset, Präsident des Netzwerks Kleinstberufe, stellte am 29. Mai 2024 im Bildungspark Dagmersellen interessierten Steinbildhauer/innen und Steinmetz/innen ein Projekt vor, das vom Bund eine Anschubfinanzierung bekommen und Betrieben der Mitgliedsverbände helfen soll, einen LBV aufzubauen. Die angestrebte übergeordnete LBV-Organisation würde die Betriebe administrativ entlasten und ihnen diverse Tools anbieten, die die Koordination erleichtern. Das Ziel sei, mit der Organisation ab Sommer 2026 neue LBVs an den Start zu bringen, so Rosset.

Bereits jetzt hat das Netzwerk eine Checkliste für interessierte Betriebe zusammengestellt. Sie enthält wichtige Grundsatzfragen, die man sich vor der Bildung eines LBV stellen muss: Mit wie vielen Betrieben will ich mich zusammenschliessen, wer ergänzt mich ideal? Wie organisieren wir die Rotation des Stifts/der Stiftin? Wie teilen wir die Kosten auf?

VSBS-Präsidentinnen Doris Solenthaler und Lilian H. Zürcher bedankten sich bei Romain Rosset für das inspirierende Referat und machten auf diverse Anstrengungen des Verbands aufmerksam, mit denen er die bestehenden und potenziellen Lehrbetriebe unterstützen will. Die darauffolgende lebhafte Diskussion bewies, wie virulent das Thema ist und wie sehr den Verbandsmitgliedern die Grundausbildung am Herzen liegt.

Die Checkliste findet sich auf der Website des Netzwerks: kleinstberufe.ch. Mehr zum Thema LBV in «Kunst und Stein» 5/2024.

Text und Foto: Jens Steiner